Wenn die Corona-Krise einen Gewinner kennt, dann ist es die Take-Away-Gastronomie, die ausschließlich auf Einwegartikel setzt. Genau das kann man überall sehen. Öffentliche Mülleimer quillen über mit Einwegmüll und auch der Straßenrand ist übersäht mit To-Go-Bechern und Fastfood-Tüten.

Sehr verständlich ist es daher, dass Kommunen die Kosten für die Beseitigung und auch für die entstandenen Schäden nicht alleine auf die Bürger abwälzen wollen. Auch im Hinblick auf die Klimakrise wollen viele Kommunen diese sinnlose Verschwendung von Ressourcen begrenzen.

Die Stadt Tübingen geht genau diesen Weg und möchte mit einer Steuer auf Einwegverpackungen diese Fehlentwicklung korrigieren.

McDonalds geht nun mit allen Mitteln gegen die Kleinstadt vor, um zu verhindern, dass Tübingen ein Präzedenzfall wird und andere Städte diese Steuer übernehmen. Bereits vor der Corona-Krise hat McDonalds über 50.000 Tonnen Verpackungsmüll verursacht.

McDonalds, der zweitgrößte Verursacher von Plastikmüll in Deutschland

Beim Brandaudit von #BreakfreefromPlastic ist McDonalds unter den Verursachern von Plastikmüll auf den zweiten Platz (hinter Ferrero) gekommen. 9,35% des Plastikmülls, der sich einem Unternehmen zuordnen ließ, entfielen im Report für Deutschland auf McDonalds.

Besonders erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass das Umweltministerium des Saarlandes dieses Unternehmen dennoch als Mitglied im Umweltpakt Saar führt.

Cleanup Saarland hat das Saarländische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz darum gebeten, Druck auf McDonalds aufzubauen, damit diese die Klage gegen die Stadt Tübingen zurückziehen. Andernfalls – so die Forderung von Cleanup Saarland – sollte McDonalds aus dem saarländischen Umweltpakt ausgeschlossen werden.

Zu dieser Forderung gab es aber noch keine Reaktion.

Petition gegen McDonalds

Der einzelne Bürger hat aber dennoch eine Möglichkeit, Einfluss zu üben. So gibt es eine Petition, die McDonalds dazu bewegen soll, die Klage gegen die Stadt Tübingen zurückzuziehen.